Mega, wat(t)?
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„Energienutzer von morgen“ sparen in Mülheimer Kitas spielerisch Energie und verdienen dabei Geld.
Ich möchte es kaum laut aussprechen, aber tatsächlich scheinen die Einschränkungen durch Corona auch etwas Gutes mit sich zu bringen. Es sieht so aus, als wenn Deutschland 2020 doch sein Klimaziel von maximal 750 Mio. t CO2 Ausstoß erreicht, eher sogar weit darunterliegen könnte (Quelle: Agora Energiewende). Ziehen wir die CO2-Bilanz von 2019 heran, lagen wir Deutschen mit 805 Mio. t schon noch etwas davon entfernt. (Quelle: Bundesregierung) Nur seien wir ehrlich: Fabrikschließungen, keine Flugreisen und so wenig PKW-Verkehr wie im März / April dieses Jahres sind kein dauerhaftes Mittel; auch wenn es der ein oder andere begrüßen würde.
Doch müssen wir wirklich beim Duschen die ganze Zeit das warme Wasser laufen lassen? Ist es nicht möglich, das Wasser beim Einseifen abzustellen? Ist es nicht wichtig, bei uns selbst anzufangen, unseren Umgang mit Energie und Wasser zu hinterfragen und langfristig unser Verhalten zu verändern?
Förderprojekt zum nachhaltigen Energieeinsatz
Um euch dabei zu unterstützen, gibt es bereits seit vielen Jahren das Projekt 30-40-30. In Kooperation mit dem ImmobilienService der Stadt Mülheim ist das übergreifende Ziel, beim nachhaltigen Umgang mit Energie in öffentlichen Gebäuden zu beraten. Seit Mitte 2018 dreht sich das Projekt um die städtischen Kindertagesstätten. Beraten werden in erster Linie die Betreuer, aber auch die Kleinsten kommen nicht zu kurz.
Und das Ergebnis der 22 teilnehmenden Kitas in 2019 kann sich sehen lassen:
“Hilfe zur Selbsthilfe”
Dieses Ergebnis haben die Kinder und ihre Betreuer ganz allein geschafft. Wir haben sie dabei folgendermaßen unterstützt:
Startet eine Kita neu im Projekt sprechen wir uns vorab mit der Leitung ab. Anschließend gibt es einen Auftakttermin vor Ort, bei dem die Einrichtung einen Messkoffer erhält. Dieser enthält die notwendigen Geräte, wie z. B. einen Strommesser, damit vor Ort selbstständig Verbräuche geprüft werden können. In einem weiteren Termin schulen wir die ErzieherInnen, wobei die bisherigen Erfahrungen einbezogen werden. Hier gab es schon den ein oder anderen Aha-Effekt, kritische Hinterfragungen und Lacher. In den darauffolgenden Jahren besuchen wir die KiTas einmal im Jahr.
Für unsere Kleinen kommt zweimal im Jahr ein Referent der Deutschen Umweltaktion in die Gruppen. Dort lernen die Vorschulkinder auf spielerische Art umweltbewusst mit Strom und Wärme umzugehen.
Einsatz muss belohnt werden!
Zu lernen sorgsam mit Strom und Wasser und Wärme umzugehen und dies im Alltag umzusetzen, ist eine Sache. Die andere ist, dass sich die Einsparungen auch für die Kinder und ihre Tagesstätten sowie die MülheimerInner lohnen sollen. Am Ende eines Jahres werden die Verbräuche erhoben und gegen den durchschnittlichen Verbrauch der letzten 4 Jahre gestellt. Der Geldwert der so erhaltenen Differenz wird nach folgendem Schlüssel von uns zurückgezahlt:
- 30% des Betrages bekommen die Kitas zur freien Verfügung
- 40% gehen an die Stadt, ausschließlich für Einspar- und Sanierungsmaßnahmen in allen Kitas
- 30% fließen in die Haushaltsentlastung der Stadt und kommen so euch allen zugute
Daher auch der Name! Als Auszeichnung bekommen die Kitas von uns auch noch Urkunden zugesandt.
Auch wenn der Beitrag unserer Kleinen von eingesparten 8 t gering erscheinen mag, ist doch jeder einzelne Beitrag wichtig, um das gemeinsame Ziel zu erreichen: Die Senkung der CO2-Verbräuche zum Schutz unserer Umwelt.
Das Projekt ist fortlaufend und teilnehmen können alle städtischen Kitas. Bei Interesse meldet euch telefonisch unter 0208 4501 345 oder per E-Mail.